Mehr Tierwohl in der Eventverpflegung
Kaum ein Event geht fleischlos über die Bühne. Die Produktion von Fleisch und Milchprodukten ist häufig mit Umweltbelastungen und Tierleid verbunden. Mit weniger Fleisch und Lebensmitteln aus tiergerechter Haltung tragen ÖkoEvents zu einer Trendwende bei.
Die Kriterien für ÖkoEvents verlangen zumindest 50 % vegetarische oder vegane Speisen.
Bei einem ÖkoEvent PLUS müssen zudem alle angebotenen Fleisch- und Milchprodukte aus Bioproduktion oder nachweislich verbesserter Tierhaltung stammen.
Die konventionelle Haltung von Nutztieren und die Produktion von Fleisch, Milchprodukten und Eiern ist auch in Österreich mit Umweltbelastungen und häufig mit großem Tierleid verbunden.
In der konventionellen Landwirtschaft müssen in der Nutztierhaltung nur gesetzliche Mindeststandards erfüllt werden. Diese sind in Österreich teilweise etwas strenger als im internationalen Vergleich. In vielen Bereichen entsprechen sie aber nicht den Grundbedürfnissen der Tiere und den Aspekten des Tierwohls.
In der Biolandwirtschaft sind die Lebensbedingungen für Nutztiere besser.
Bio-Gütesiegel und gewisse Tierwohllabels kennzeichnen eine vergleichsweise tiergerechtere Haltung.
Was bedeutet Tierwohl oder tiergerechte Haltung?
Mit dem Begriff Tierwohl oder tiergerechte Haltung ist gemeint, dass die Tiere ausreichend Platz in ihren Ställen oder Auslauf ins Freie haben, dass sie in der Haltung gesund bleiben und bei medizinischen Eingriffen schmerzlindernde Maßnahmen ergriffen werden.
Die Tiere erhalten artgerechtes Futter und können auch ihrem üblichen sozialen Verhalten nachgehen. Manche Eingriffe wie das Zähneschleifen oder Schwanz Kupieren bei Ferkeln oder das Schnäbel Kürzen bei Vögeln sind in Tierwohlprogrammen teilweise verboten. In einigen Tierwohlprogrammen gibt es auch Maßnahmen wie Laufställe und Kratzbürsten für Rinder, Durchführung von Ferkelkastration unter Betäubung, Sandbäder für Hühner oder Stroheinstreu für Schweine.
Tipps für mehr Tierwohl in der Eventverpflegung:
Anbei geben wir Ihnen einige Anregungen, wie Sie in Ihrer Eventverpflegung für mehr Tierwohl sorgen können:
1. Vegetarische und vegane Gerichte anbieten
Viele Menschen schränken den Konsum von tierischen Produkten ein oder ernähren sich vegetarisch oder vegan. Diese Gäste freuen sich besonders über ein ansprechendes vegetarisches Angebot abseits von Pommes und gebackenem Käse.
Jede Küchenlinie von der Hausmannskost bis zum Asiafood bietet wohlschmeckende vegetarische und vegane Gerichte.
Egal ob Krautfleckerl, Bohnenstrudel oder Erdäpfelgulasch aus der österreichischen Küche oder internationale Gerichte wie Gemüsecurry, Woknudeln, Pilzrisotto oder gefüllte Wraps – richtig gewürzt schmecken diese Klassiker allen!
Gut zu wissen:
Bei einem ÖkoEvent muss mindestens die Hälfte der angebotenen Speisen vegetarisch oder vegan sein.
2. Anteil tierischer Produkte reduzieren
Bei manchen Veranstaltungen ist der komplette Verzicht auf Fleisch und tierische Produkte nicht gewünscht.
Hier kann man mit kleineren Fleischportionen und kleineren Käseportionen für mehr Tierwohl und einen geringeren ökologischen Fußabdruck sorgen. So landen auch weniger tierische Lebensmittel im Müll.
Mit einem geringeren Anteil an Fleisch und verarbeiteten Milchprodukten im Menü ist es auch leichter möglich, das gesamte Speisenangebot in Bioqualität umzusetzen.
3. Fleisch, Milchprodukte und Eier in Bioqualität
Wenn Fleisch angeboten wird, dann am besten in Bio-Qualität! In der Biolandwirtschaft sind die Anforderungen an die Tierhaltung höher als in der konventionellen Landwirtschaft und die Tiere haben in der Regel bessere Lebensbedingungen.
- Biofleisch ab Hof aus tiergerechter Haltung gibt es zum Beispiel bei diesen Betrieben.
- Besonders empfehlenswert ist Bio-Fleisch von Höfen, die eine Hofschlachtung durchführen, weil dabei Tiertransporte vermieden werden und die Tiere weniger Stress ausgesetzt sind.
- Einige dieser Bio-Betriebe führen Hofschlachtung durch. Weitere Beispiele gibt es in der Steiermark unter: https://www.stressfrei.st/ oder www.weideschlachtung.at
Setzen Sie nicht nur bei Fleisch, sondern auch bei Milchprodukten und Eiern auf Bio-Qualität, am besten aus Österreich. Diese erkennt man am Bio-Siegel von Bioverbänden, wie BIO AUSTRIA und Demeter, oder dem AMA - Biosiegel.
4. Gütesiegel für Produkte aus tiergerechter Haltung
Neben den Bio-Gütesiegeln gibt es noch spezielle Tierwohl - Siegel für Produkte aus verbesserter Tierhaltung.
Diese Gütesiegel kennzeichnen Produkte, die höhere oder deutlich höhere Tierhaltungsstandards erfüllen als die gesetzlichen Mindeststandards. Bei einigen Siegeln sind die Tierhaltungsstandards noch strenger als in der Biolandwirtschaft.
Allerdings beziehen sich Tierwohl-Siegel nur auf die Tierhaltung und decken andere Kriterien der Biolandwirtschaft, wie den Verzicht auf Pestizide und Kunstdünger, nicht ab.
Siegel der Gesellschaft !Zukunft Tierwohl!
Diese tritt für verbesserte Haltungsbedingungen bei landwirtschaftlich genutzten Tieren ein.
Es gibt vier unterschiedliche Wort-Bild-Marken für die unterschiedlichen „Verbesserungsniveaus“:
- Tierwohl verbessert (unterste Stufe) und Tierwohl gut kennzeichnen Produkte aus der konventionellen Tierhaltung.
- Tierwohl kontrolliert 2 Häkchen und Tierwohl kontrolliert 3 Häkchen (höchste Stufe, in der artgerechte Haltung, Züchtung und Fütterung als erfüllt gesehen werden) kennzeichnen verbesserte Tierhaltung im Bio-Landbau.
Weitere Infos unter https://www.zukunfttierwohl.at/siegel
Supermarkt Programme:
Achten Sie im Supermarkt auf die Angaben auf den Verpackungen. Zum Teil kennzeichnen die Handelsunternehmen Produkte, die tiergerechter produziert wurden, mit eigenen Logos.
Einige Beispiele finden Sie anbei: https://www.zukunfttierwohl.at/partner
Das ÖkoEvent Kriterium für mehr Tierwohl
Bei einem ÖkoEvent wird das Kann-Kriterium für mehr Tierwohl erfüllt, wenn alle tierischen Produkte in Bioqualität oder aus nachweislich tiergerechter Haltung angeboten werden. Die tiergerechte Haltung kann durch entsprechende, anerkannte Gütesiegel nachgewiesen werden.
Mehr Infos:
- Richtlinien und Ziele von !Zukunft Tierwohl!
- Adressen für Biofleisch aus Österreich, Ab Hof oder geliefert
- Gütesiegel-Check von Global 2000
- Marktchecks und Ratgeber von Vier Pfoten
- Ratgeber Gütesiegel Schweinefleisch von Vier Pfoten
- Die Arbeiterkammer informiert in ihrem Leitfaden über Marken- und Gütezeichen.
- Weitere Infos unter www.tierschutz-kontrolliert.org